Sexuelle Energie ist Leben…
Tantra wird oft mit sexueller Energie, Sex und sexuellen Techniken in Verbindung gebracht. Beim SkyDancing Tantra habe ich vor vielen Jahren genau danach gesucht und festgestellt, dass der Großteil der Praktiken nichts mit Sex zu tun hat, zumindest nicht in meinem damaligen Verständnis. Was mich am SkyDancing Tantra fasziniert hat, ist die Tatsache, dass ich etwas Wertvolles und Umfassendes entdeckt und in mein Leben integriert habe. Bei all den Diskussionen über das SkyDancing Tantra gerät manchmal in den Hintergrund, dass es nicht nur, aber auch um Sex und vor allem um guten Sex geht.
Der Schlüssel zu gutem Sex: Loslassen und Wahrnehmen
Die Frage ist nun, was den Schlüssel zu gutem Sex ausmacht. Es geht darum, körperliche Verspannungen und Blockaden loszulassen und so die eigene körperliche Fähigkeit wahrzunehmen, um Körperlichkeit ohne Ablenkung genießen zu können. Die Praktiken und Übungen führen auf einen Weg, auf dem man die Sinne erweckt und verfeinert, um Berührungen und Empfindungen tief in sich selbst wahrnehmen und zulassen zu können. Durch eine wache und klare Wahrnehmung mit allen Sinnen lernt man den eigenen Körper zu spüren, mit all seinen körperlichen Aspekten, um herauszufinden, welche Berührungen man mag, was einem weniger gefällt und wonach man sich sehnt.
Man löst sich mehr und mehr von vorgefertigten Vorstellungen darüber, wie man sein sollte und wie die eigene Sexualität ablaufen muss, was sexuelle Energie ist. Man erkennt, dass man diese Vorstellungen vielleicht gar nicht selbst empfunden hat, sondern sie von äußeren Bildern und Geschichten übernommen hat. Es gibt dann keine Schuldgefühle mehr darüber, was einem gefällt oder nicht. An ihre Stelle tritt die Erfahrung, dass der eigene Körper ein wertvoller, heiliger und mystischer Tempel ist.
Mit zunehmender Akzeptanz und Liebe für sich selbst erlaubt man sich, lebendig zu sein und die eigene Körperlichkeit zu genießen. Man stellt fest, dass sich dies nicht immer gleichbleibt, sondern sich von Moment zu Moment oder allmählich verändern kann. Zu jedem Zeitpunkt kann man neu entscheiden, was einem guttut und was nicht. Man erlaubt sich, die sexuelle Lust und Lebensenergie in all ihren Facetten zu erfahren und lernt Techniken, um sie zu verstärken und zu kultivieren.
Selbstakzeptanz und Lebensfreude: Die Basis für Genuss
Aus diesem Zustand des wachen und klaren Spürens und des bewussten Umgangs mit der intensiven Lebensenergie, der sexuellen Energie, fühlt sich Sexualität mit dem Partner oder der Partnerin neu und lebendig an. Sie wird kreativ und verspielt. Durch die tiefe Befriedigung überwindet man das Verlangen, das aus möglicher Bedürftigkeit resultiert, und es entsteht ein reines Begehren, das frei von Erwartungen und Vorstellungen ist.
Dann ist man bereit, gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin neue Dimensionen der Sexualität zu erforschen und darin Ekstase zu finden. Also ja, im Tantra geht es um Sex, aber vor allem um die spannende Erweiterung dessen.