Tantra – Philosophie des Gewahrwerdens

Tantra_Philosophie_des_gewahrwerdens

TANTRA – PHILOSOPHIE DES GEWAHRWERDENS

Das Konzept der Nicht-Dualität

Nichtdualität versteht das gesamte manifestierte Universum als göttliche Substanz es gibt keine Trennung zwischen diesem Göttlichen und uns.

Der Begriff Tantra wurde erst im 18 Jahrhundert durch englische Wissenschaftler geprägt, die alte Schriften in Indien studierten.  Zu jener Zeit waren die Tantras Abhandlungen, in denen die Lehren von Shiva niedergelegt waren. Diese Lehren sind ein Gefüge von Ideen, die vom Konzept der Nicht-Dualität dominiert sind. Daher auch der Name des nicht-dualen Shivaismus aus Kaschmir, der oft als wesentlichster der tantrischen Strömungen verstanden wird.

Philosophen des Gewahrwerdens

Die Namen von drei Philosophen, die diese Philosophie des Gewahrwerdens geprägt und zu ihrer Blüte geführt haben, werden immer wieder aufgeführt :

  • Utpaladva kann als Inspiration dieser Philosophie mit seiner berühmten Abhandlung IsvaraPratyabhijnaKarika (Stanzen zur Selbsterkenntnis als der Herr) angesehen werden.
  • Abhinavagupta, Sanskrit Grammatiker und bemerkenswerter Philosoph / Guru , der bekannteste der drei und Autor des Tantraloka, kommentierte diese Theorie des Gewahrwerdens und trug durch sein Charisma zur weiten Verbreitung in Nordindien bei.
  • Sein Schüler Ksemaraja verfasste eine Synthese dieser Schriften in seinen PatryabhijnaDaryam (das Herz oder die Essenz des Gewahrwerdens) und konnte so vielen in der normalen Bevölkerung die gelehrten Abhandlungen seines Meisters zugänglich machen.

Diese Philosophie des „Gewahrwerdens“ entwickelt das Konzept der Nicht-Dualität. Das gesamte manifestierte Universum ist aus göttlicher Substanz und vor allem gibt es keine Trennung zwischen diesem Göttlichen und uns.Es ist die Erkenntnis, dass es keine Notwendigkeit gibt, sich mit Gott zu vereinen, oder sogar Gott zu werden, weil wir Gott sind. Es geht daher nicht mehr darum Befreiung zu erlangen, sondern unsere absolute Freiheit zu verwirklichen. Sie liegt in der Erkenntnis, dass alles, was wir glauben, dass es uns umgibt, die Erscheinung der Manifestation, so wie wir sie wahrnehmen, nur eine Facette von uns selbst und dem Göttlichen ist.

Der spirituelle Ansatz des Tantra

Tantra ist in erster Linie ein experimenteller spiritueller Ansatz. Durch verschiedene Praktiken wird dem Schüler ermöglicht, sich zu verwirklichen und dessen gewahr zu werden, was jenseits der Dualität liegt.

So lässt sich das Erfahren der nicht-Dualität nicht beschreiben. Die Erfahrung ist so individuell wie du es bist. Um Tantra als Philosophie des Gewahrwerdens zu erfahren,  bieten wir dir verschiedene Übungen in unseren Seminaren